Allgemeines

Die ehemalige eigenständige Gemeinde Helfta gehört zu den ältesten Siedlungen im Gebiet des Mansfelder Land.

Durch die Eingemeindung 1960 an die Lutherstadt Eisleben verlor Helfta seine eigene Stimme und erlebte eine schwere bergbauliche Senkung. Heute erinnert nur noch wenig an den Ort.

Das Orts- und Ordensmuseum Helfta - Einer Vision auf der Spur

Gastartikel von Hans Herrmann (Sohn des J. Herrmann, Helfta)

Sehr geehrte Mitbürger, liebe Heimatfreunde und an der Geschichte, dem Brauchtum sowie an der Naturkunde des Mansfelder Landes Interessierte,

Helfta hat eine selbst von Einheimischen unterschätzte und mit vielen wichtigen Ereignissen von nationalem Rang durchsetzte Geschichte. Die unterschiedlichen, oft gegensätzlichen Interessen an Helfta, schon ab der Auflösung des thüringischen Königshofes im 6. Jahrhundert, haben ein klares Bild zum Thema nie wirklich zustande kommen lassen. Überdies sind nicht ganz dreißig Prozent des Gefundenen in Helfta und Eisleben verfügbar, sondern weit verstreut und von den Findern oftmals nur unzureichend registriert worden. So ist es auch seit dem Industriezeitalter zu keiner wirklichen Zusammenfassung und Zentralisierung der Quellen, Erkenntnisse, Dokumente und Objekte gekommen.

Um das zu ändern, wurde von Joachim Herrmann (Helfta) neben der Schaffung des Orts- und Ordensmuseums, ein Archiv angedacht, das jetzt von mir, seinem Sohn, nach seiner schweren Erkrankung und in Weiterführung seiner Arbeit, auf und ausgebaut wurde. Eine Funktionsfähigkeit dieses Museumsarchivs ist seit Mitte 2009 gegeben.

Unterstützt durch meine ehrenamtliche Tätigkeit als Bodendenkmalpfleger für den Altkreis Mansfelder Land, wird es für mich in Zukunft darum gehen, im Interesse Helftas, zu sammeln, zu bewahren, zu forschen und auszustellen. Dabei ist jedwede Anteilnahme, Unterstützung und Zusammenarbeit willkommen. Das Archiv soll nun zielgerichtet dazu beitragen, Literatur, Informationen und Dokumente zur Geschichte Helftas vorzuhalten und Lücken schließen helfen.

Gründung der Kaiserpfalz Helfta, J. Herrmann, Helfta, Öl, 2003, unvollendet


Daneben gebührt Fundstücken und Gebrauchsgegenständen als Sachzeugen der Geschichte ebenso große Aufmerksamkeit, wie Fotos von wichtigen Persönlichkeiten und von Orten und Plätzen Helftas im Wandel der Zeit. Zum ersten und vielleicht letzten Mal in der reichen Geschichte des Ortes ergibt sich die Möglichkeit, Quellen, Erkenntnisse, Dokumente und Objekte zu zentralisieren. Deshalb bitte ich die einheimische Bevölkerung um Mithilfe. Wichtig wäre auch der Kontakt zu Personen und Vereinen, die über Sammlungen oder Fotoarchive verfugen und die Bereitschaft all derer die z.B. in ihrem Besitz oder in familiären Nachlässen befindliche Dokumente, Fotos, altes Handwerkszeug bzw. altes landwirtschaftliches Gerät, unentgeltlich zur Verfügung stellen bzw. Kopien, Fotos und Darstellungen zu diesen Dokumenten und Objekten ermöglichen. Die Urheberrechte und der Verweis zu den Quellen werden dabei gewährleistet.

Das Museum selbst beherbergt eine in zwanzigjähriger ehrenamtlicher Tätigkeit durch Joachim Herrmann (Helfta) geschaffenes Kompendium. Es erschließt die reiche Geschichte des einst blühenden und heute auflebenden Ortsteiles der Lutherstadt Eisleben von der Steinzeit bis zur Gegenwart. Innerhalb der Präsentation, sind archäologische, heimatkundliche, theologische und künstlerische Gesichtspunkte eng miteinander verknüpft. Es wird versucht, ein ganzheitliches Bild der Geschichte des altehrwürdigen Ortes Helfta und seines Klosters St. Marien zu vermitteln.

Können Sie dabei helfen?

Vielen Dank und mit freundlichem Gruß!

Kontakt: Hans Herrmann (Sohn des J. Herrmann Helfta)
Telefon: 0174 6539908, hans(at)herrmann-helfta(dot)de
Orts- und Ordensmuseum im Liboriushaus
(Großer Speicher auf dem Gelände des Klosters St. Marien zu Helfta)
Lindenstraße 36, D-06295 Lutherstadt Eisleben

Öffnungszeiten: Donnerstag: 10:30 Uhr bis 11:30 Uhr und 14:30 Uhr bis 16:30 Uhr
Sonntag: 14:30 Uhr bis 16:30 Uhr
weitere Öffnungszeiten und Museumsführungen nach Vereinbarung

Artikel als Pdf

Das ehemalige amerikanische Kriegsgefangenenlager

Am 13. April 1945 errichteten Einheiten der 1. US-Armee ein Kriegsgefangenenlager an der Nord- und Ostseite der Halde des Hermannsschachtes bei Helfta. Auf einer Fläche von etwa 80.000 m² wurden deutsche Soldaten und Zivilisten unter freiem Himmel interniert. Zeitweise befanden sich hier 90.0000 Gefangene.

Nahrung gab es selten, und wenn dann meist nur Fleisch- oder Fettkonserven, oft aus alten Wehrmachtsbeständen. Wasser gab es einmal am Tag aus einem ehemals in der Landwirtschaft eingesetzten Wasserwagen, die Sickerwasser der Halde waren giftig. Die hygienischen Verhältnisse waren ebenso miserabel wie die Versorgung. Für die Notdurft der Gefangenen wurden Latrinengräben ausgehoben.

Bei einem Fluchtversuch wurde sofort geschossen. Die Situation der Gefangenen wurde mit zunehmender Belegung des Lagers immer unerträglicher.

Das Lager wurde am 23. Mai 1945 aufgelöst, die Gefangenen wurden in andere Städte gebracht. Die sterblichen Überreste der Verstorbenen konnten bis heute nicht gefunden werden.

Am 20. Mai 1995 wurde im Gedenken an diese Menschen ein Kriegsgefangenen-Denkmal in Helfta aufgestellt und eingeweiht.



AB-HA-HA-1
Gedenkstein für die verstorbenen Gefangenen im amerikanischen Kriegsgefangenenlager Helfta, H. Hammann, 25.06.2011
AB-HA-HA-2
Gedenktafel aus Bronze, H. Hammann, 25.06.2011
AB-HA-HA-3
Lageplan des Lagers, H. Hammann, 25.06.2011
AB-HA-HA-4
Aufsteller Lageplan, H. Hammann, 25.06.2011
AB-HA-HA-23
Aufsteller, D. Hammann, 31.08.2013
AB-HA-HA-5
Gedenkstätte für die verstorbenen Gefangenen im amerikanischen Kriegsgefangenenlager Helfta, H. Hammann, 25.06.2011
AB-HA-HA-20
Überblick, D. Hammann, 31.08.2013
AB-HA-HA-21
Überblick, D. Hammann, 31.08.2013
AB-HA-HA-22
Überblick, D. Hammann, 31.08.2013
AB-HA-HA-18
Baum des Jahres 2012: Europäische Lärche, D. Hammann, 31.08.2013
AB-HA-HA-17
Baum des Jahres 2013: Wildapfel, D. Hammann, 31.08.2013
AB-HA-HA-25
Baum des Jahres 2014: Traubeneiche, D. Hammann, 20.5.2014
AB-HA-HA-19
Ginkgo, D. Hammann, 31.08.2013
AB-HA-HA-24
Panorama über das Gelände des ehe. ame. Kriegsgefangenenlagers, D. Hammann, 31.08.2013
AB-HA-HA-6
Aufstieg zur Klaus, D. Hammann, 05.08.2011
AB-HA-HA-7
Blick über die Klaus, D. Hammann, 05.08.2011
AB-HA-HA-8
Blick über die Klaus, D. Hammann, 05.08.2011
AB-HA-HA-9
Blick zum Kriegerdenkmal, H. Hammann, 08.07.2011

Historische Bilder/Artikel

HB-HA-HA-55
Hermannschächte I u. II, Schacht I 1899 angehauen Teufe 340m. Schacht II 1906 angehauen Teufe 396m. Betriebsende 24. Juli 1924, Autor unbekannt, 1913

Aktuelle Videos

AV-HA-HA-1
Blick über die Große und Kleine Klaus, D. Hammann, 02.07.2011