Eisleben - Millionenbrücke
Allgemeines
Die Geschichte der Millionenbrücke ist untrennbar verbunden mit der "Krughütte" Eisleben.
Mitte des 19. Jahrhunderts zeichnete sich ein immer weiter steigender Verhüttungsbedarf im Mansfelder Land ab. Die bestehenden Hütten im Raum Eisleben/Helbra konnten die Mengen des Kupferschiefererzes nicht mehr verarbeiten.
So wurde ab dem Jahre 1868 mit dem Bau einer neuen Hütte begonnen. Als Standort wurde der westliche Rand Eislebens gewählt, da dieser von den zuliefernden Schächten aus Kreisfeld/Wimmelburg (Martins- und Ottoschächte) und Eisleben (Segen-Gottes-Schächte) gut erreicht werden konnte. So wurde ein 9,5 m hoher Großofen mit fast 2 m Durchmesser und zwei kleinere mit 7,6 m Höhe errichtet. Die Schmelzleistung betrug ca. 120-130 t / Tag. Diese ging am 25.April 1870 in Betrieb und erhielt zwei Jahre später den Namen "Krughütte". Benannt wurde sie nach dem Bergmeister Ludwig Krug von Nidda.
Als Folge des Neubaus wurde der Betrieb der Kreutz-, der Friedeburger -, der Ober- und Mittelhütte eingestellt. Bis 1900 wurde die Anlage auf 5 Öfen ausgebaut und der Durchmesser auf 2,2 m erweitert. Die Kapazität stieg auf 300.000 t / Jahr. Bereits ab 1871 wurde für den Transport des Kupferschiefererzes eine Drahtseilbahn von den Martinsschächten zur Krughütte erbaut. 1887 wurde diese auf die Otto-Schächte ausgeweitet und 1905 bis zum Hermannschacht erweitert.
Entwicklung ab 1900
1901 kam mit dem Bau der Millionenbrücke der direkte Anschluss an das Netz der Deutschen Reichsbahn. Man nimmt an, dass der Name wegen der hohen Baukosten zustande kam.
Bereits 1915 reichte die Kapazität nicht mehr aus. Es kam zur Errichtung der "Neuen Krughütte". Diese wurde neben der alten in Betrieb genommen, die bis zur Schließung im Dezember 1972 unverändert bestand. Die Öfen der alten Hütte wurden bis 1923 auf Verschleiß gefahren. Die Schornsteine der Hütte waren Markenzeichen dieser. 1951 benannte man die Krughütte im Zuge der Sozialismusumbenennungsaktionen in "Karl-Liebknecht-Hütte" um. Zuletzt betrug die Schmelzleistung ca. 850 000 t / Jahr.
Ein nicht unwesentliches "Nebenprodukt" waren die hergestellten Mansfelder Schlackesteine als Pflastermaterial. Man rechnet, dass 1905 etwa 17 Millionen Stück hergestellt wurden. Diese kamen im Territorium zum Beispiel beim Straßenbau zum Einsatz.
1972 wurde die Hütte still gelegt. Der Abriss begann bereits in den 1980er Jahren.
Die Millionenbrücke befindet sich heute in einem mitleiderregenden Zustand. Der Brückenkopf wird wohl früher oder später derartig baufällig werden, dass ein Abriss notwendig werden wird. Ursprünglich waren die Brückenbögen nicht ausgemauert. Es kann vermutet werden, das diese als Stabilisierung in den 40er bis 70er Jahren eingebaut wurden.