Die Stromversorgung der Bahn erfolgte mit 600 V Gleichspannung, es wurde am AEG-Zweidrahtsystem gefahren. Das heißt, jede Fahrtrichtung hatte Ihren eigenen Fahrdraht, das war vor allem an den Ausweichstellen nötig. Es wurde immer am rechten Fahrdraht gefahren. Eine Besonderheit stellt das Gleisstück zwischen Plan und Abzweig Bahnhofstraße dar. Dieses eingleisige Stück wurde sowohl von der Stadtlinie (Plan-Bahnhof) als auch von der Überlandlinie (Helfta-Hettstedt) in beiden Richtungen befahren. Ob es an den Einmündungen Fahrdrahtweichen gab oder ob der Rollenabnehmer per Hand "umgehängt" wurde, ist nicht bekannt. Die Schienenweichen wurden auf allen Strecken vom Schaffner, welcher vor der Weiche ausstieg, gestellt. Bei Fahrtrichtungswechseln, z.B. an den Endhaltestellen, musste der drehbare Rollenstromabnehmer mit Hilfe eines daran befestigten langen Seiles auf den jeweils anderen Fahrdraht umgehängt werden. Dies geschah durch den Wagenführer.

Gleichzeitig waren bis zu 10 Triebwagen unterwegs. Dies hatte zur Folge, dass der Strom nicht für alle Triebwagen ausreichte, sodass in Wimmelburg eine Pufferbatterie eingebaut wurde, die nach dem Nachtspeicherprinzip (nachts laden, tags Strom abgeben) funktionierte. Belege für eine Pufferbatterie stehen noch aus. Um weiteren Strom zu sparen, waren die Triebwagen mit Petroleumlampen ausgerüstet.

Der Betriebsbahnhof mit Wagenhallen, Werkstatt, Kraftstation und Verwaltung war in Klostermansfeld. Der Wagenpark bestand bei der Eröffnung aus 20 großen Triebwagen und 20 ebenso großen Beiwagen, beide mit Abteilen der 2. und 3. Klasse. Weiterhin 3 zweiachsige Triebwagen mit jeweils 20 Sitzplätzen und 5 zweiachsige Beiwagen mit jeweils 18 Sitzplätzen. Für den Güterverkehr waren 4 Gepäckwagen, 8 Spezialwagen für Kies- und Aschetransport sowie für Montagezwecke und 4 kleinere Materialwagen vorhanden.

1901 wurden die großen Beiwagen, für die die bergige und kurvenreiche Strecke zu lang und zu schwer waren, wieder verkauft: ein Teil nach Breslau, ein Teil nach Kohlscheid (später Aachen). Am 15. Juli 1902 kamen fünf kleine Beiwagen erstmals auf der Strecke zwischen Eisleben und Klostermansfeld zum Einsatz; mit gleichfalls 1902 angeschafften zweiachsigen Gepäckwagen entstanden Dreiwagenzüge.

Ab September 1902 erfolgte der probeweise Einsatz der zweiachsigen Triebwagen für die Stadtlinien in Eisleben. Nach folgenschweren Unfällen, vor allem am Bahnhofsberg in Eisleben, erhielten 3 der kleinen Triebwagen Schienenbremsen. 1905 wurde ein weiterer Beiwagen (ein ehemaliger Pferdebahnwagen) angeschafft, 1907 zwei weitere und 1910 die beiden großen Beiwagen "Langer Jakob". Diese Beiwagen waren mit 14 m die längsten der damaligen Zeit und sind in etwa so lang wie heutige Tatra-Straßenbahnwagen. Grund der Anschaffung war der starke Schichtverkehrs zum Walzwerk Hettstedt. Der spätere Bestand an Gepäck- und Arbeitswagen hat immer geschwankt und ist nicht exakt nachweisbar. Es gab:

  • Salzstreuwagen
  • Bahnmeisterwagen
  • Kies- und Aschetransportwagen
  • Transportwagen
  • Gepäckwagen
  • Turmwagen
  • Gerätewagen
  • Trafowagen
  • Wasserwagen
  • Begräbniswagen


Von den großen Triebwagen hatte die Hälfte zwei Motoren a 30 kW, die andere Hälfte vier Motoren a 30 kW. Bei voller Nutzung der Leistung floss ein Strom von ca. 50 A durch jeden Motor.