Sehr geehrte Kleinbahnfreunde, ein Wort vorab.

Horst Joachim Hammann
Etwa im Jahr 2008 begann mein Vater, Horst Joachim Hammann († 30.11.2015), sich mit der Elektrischen Kleinbahn im Mansfelder Bergrevier oder wie die Mansfeller sagen, "Der Elektrischen", zu beschäftigen. Ich, Dirk, sein Sohn, erinnere mich, das wir zu dieser Zeit bereits schon eine ganze Anzahl historischer Schriften zu Hause hatten. Einige davon behandelten die Kleinbahn, aber eben doch nur kurz und nicht vollständig. Darüber hinaus liegt unser Wohnhaus an der ehemaligen Kleinbahnstrecke. Als Kind wunderte ich mich immer, warum dort Schlackensplitt zu finden war, was natürlich aus heutiger Sicht klar ist.

In dieser Zeit erschienen im Lokalteil der Mitteldeutschen Zeitung, oder früher der "Freiheit" oder "LDZ", immer wieder Artikel zur Kleinbahn aus damaligen Zeit. Manchmal auch Auszüge aus dem ehemaligen "Eisleber Tageblatt".

So kam dann eins zum anderen. Zusammen mit Herrn Hilmar B. (Anmerkung DH: alle abgekürzten Namen liegen vor) fingen beide an, einen originalen Oberleitungsmast zu restaurieren, um diesen im Stadtgebiet von Eisleben aufzustellen. Mit Unterstützung des "Vereins der Mansfelder Berg- und Hüttenleute e.V." wurde dies am 02.12.2012 wahr.

In der gleichen Zeit begann mein Vater, Informationen rund um die Kleinbahn zusammenzutragen. Daraus entstanden eine Menge Dokumente, technische Details, Übersichten und Diagramme. Die technischen Ausführungen zur Bahn sind aufgrund seiner Tätigkeit als BMSR-Ingenieur entstanden und können als korrekt betrachtet werden.

Alles sollte ursprünglich in einer Broschüre veröffentlicht werden. Dazu ist es leider wegen einer schweren Erkrankung nicht mehr gekommen. Aufgrund des mittlerweise doch beachtlichen Umfanges habe ich mich entschlossen, alle Informationen im Web zu veröffentlichen.
Daher sind diese Seiten hier entstanden. Ich habe alles fürs Web aufbereitet, teilweise berichtigt und miteinander in Verbindung gesetzt. Einige Bereiche sind noch offen und die Bearbeitung wird nach und nach erfolgen. Trotz aller Achtsamkeit können sich Fehler eingeschlichen haben. Bitte wenden Sie sich in diesem Fall an die Adresse im Impressum dieser Webseiten.

Im Entwurf der Broschüre bedankt sich mein Vater selbst wie folgt:

Dank an alle Kleinbahnfreunde
Bedanken möchte ich mich bei allen, die bei der Erstellung dieser Dokumentation durch mündliche Informationen, durch Bereitstellung von Fotos und Schriftstücken sowie durch wertvolle Hinweise beigetragen haben.

Besonders möchte ich nennen:
  • Herrn Hilmar B.,
  • Herrn Günter S.,
  • Herrn Heinz Sch. (†) und
  • Herrn Friedrich G.
Horst Hammann im Juli 2015

Viel Freude beim Lesen.
D. Hammann
Hinweis zur Reihenfolge:
Landkarten kann man nicht drehen, daher erfolgt die Reihenfolge in den Streckenführungen in umgekehrter Reihenfolge, also von Hettstedt in Richtung Helfta bzw. vom Friedhof in Richtung Plan. Daran angelehnt sind auch alle Auflistungen und Tabellen.

Die Elektrische Kleinbahn im Mansfelder Bergrevier A.G., so ihr offizieller Name, war Anfang der zwanziger Jahre des vorigen Jahrhunderts ein wichtiges Verkehrsmittel zwischen den Bergbauorten Hettstedt, Mansfeld und Eisleben. Als Gesellschaft war die Bahn eine Aktiengesellschaft, also ein Unternehmen welches sich über die Ausgabe von Aktien das notwendige Kapital beschaffte. Heute ist kaum noch bekannt, dass es im Mansfelder Land eine elektrische Bahn gab. Wenn doch, dann wird von einer Straßenbahn gesprochen. Dies war bzw. ist rein rechtlich falsch. Nach dem preußischen Kleinbahngesetz von 1892 war die Bahn rechtlich eine Kleinbahn. Dies hatte für die Betriebsführung technische, rechtliche und kaufmännische Vorteile. So musste für die Gleisbettung nicht teurer Schotter verwendet werden. Es genügte dazu auch Kies. Von der Streckenführung war das Stadtnetz in Eisleben einer Straßenbahn ähnlich, während die restliche Strecke eher einer Überlandbahn entsprach. Kleinbahn oder Straßenbahn, für die Bevölkerung und die Fahrgäste hatte die exakte Bezeichnung aber keine Bedeutung.

Hier soll die Leistung unserer Vorfahren beschrieben und gewürdigt werden. Dabei ist zu bedenken, dass alles in schwerer Handarbeit realisiert werden musste und Erfahrungen zum Bau und Betrieb einer solchen Bahn nicht vorhanden waren. Ebenso sollen dem heimatkundlich interessierten Besucher auf diesen Internetseiten möglichst genaue technische und örtliche Details genannt werden.